I'm just here for the Minztee / Msemen
Seit Jahren schmückte Marrakesch, die märchenhafte Stadt Marokkos, die obersten Ränge meiner Reise-Travel-Liste.
Als die Gelegenheit sich bot, zögerte ich keinen Moment, um endlich die Pforten zu dieser magischen Welt zu durchschreiten.
Rückblickend kann ich nur sagen: Es war eine Schande, dass ich so lange gewartet habe. Marrakesch ist eine Offenbarung, ein Kaleidoskop der Sinne, das in vielerlei Hinsicht begeistert und verzaubert.
Vom ersten Moment an fühlt man sich in Marrakesch wie in einem lebendigen Traum. Die farbenfrohen Souks, die wie ein Labyrinth durch die Stadt winden, bieten nicht nur eine endlose Auswahl an Kunsthandwerk, Gewürzen und Textilien, sondern sind auch eine Bühne für das pulsierende Leben, das diese Stadt so einzigartig macht. Die beeindruckende Architektur, von den majestätischen Palästen bis zu den bescheidenen Riads, erzählt Geschichten aus einer vergangenen Zeit und lädt zum Verweilen und Staunen ein.
Hier, wo die Gewürze Könige sind und die Kochkunst eine perfekte Symbiose aus afrikanischen und arabischen Einflüssen darstellt, wird jedes Mahl zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ob es die süß-scharfen Aromen eines Tajine-Gerichts sind, die erfrischende Kühle eines Glases Minztee oder die verführerische Süße traditioneller Gebäcke – Marrakesch versteht es, seine Besucher kulinarisch zu verzaubern.
In Podcast-Gespräch sprechen wir in einer Sonderepisode über unsere Marrakesch-Reise:
Klassiker der marokkanischen Küche:
Die marokkanische Küche ist ein farbenfrohes Mosaik aus Aromen, geprägt durch die reichhaltige Verwendung von Gewürzen und Kräutern, die ihre Gerichte zu einem Fest für die Sinne machen. Kreuzkümmel, Koriander, Zimt, Ingwer, Safran und Paprika werden meisterhaft kombiniert, um tiefgründige Geschmacksprofile zu schaffen, während frische Akzente von Minze und Petersilie eine erfrischende Note hinzufügen. Diese Küche spiegelt die Seele Marokkos wider, geformt durch eine Vielzahl kultureller Einflüsse und geerdet in der islamischen Tradition, die den Verzehr von Schweinefleisch und Alkohol ausschließt. So entsteht eine einzigartige kulinarische Landschaft, die Besucher aus aller Welt verzaubert und zum Verweilen einlädt.
Hier eine kleine Auswahl von lokalen Köstlichkeiten:
Snacks: Oliven, Datteln, Zaalouk (= Auberginendip), Brik (= frittierte Teigtaschen), Maakouda (= Kartoffelpuffer) Hauptspeisen: Tajine (= Geschmortes Fleisch mit Gemüse in einer speziellen Tonschüssel zubereitet), Couscous mit verschiedenen Beilagen wie Gemüse, Fleisch oder Fisch, Pastilla (= süße-salzige Torte mit (Tauben-)Fleisch), Kefta (= Gegrillte Hackfleischspieße), Harira (= Suppe mit Gemüse und Kichererbsen / Linsen), ... Süß: Msemen (= Marrokanische Pfannkuchen), Baklava (= Schichten von Blätterteig mit Nüssen und Sirup), Makrout (= frittierte Kekse aus Datteln und Mehl, mit Honig und Sesam), Chebakia (= frittierte Teigstücke und in Honig getaucht), Ghriba (= Marokkanische Makronen), ... Getränke: Marokkanischer Minztee, Fruchtsäfte wie Orangen- und Granatapfelsaft bzw. Orangenblütenwasser
Oh, bei all den köstlichen Gaumenfreuden fühlt man sich wahrlich wie in einem Märchen, fast als wäre man in "1001 Nacht" oder im Schlaraffenland gelandet. Ich war besonders auf den Minztee in freudiger Erwartung. Ein Besuch in Marrakesch ohne eine Tasse frischen Minztees ist schließlich undenkbar.
Dieses Getränk ist mehr als nur eine Erfrischung; es ist eine soziale Tradition. Man nimmt sich eine Auszeit vom bunten Treiben der Stadt und genießt eine Tasse dieses süßen Tees.
Und was passt wunderbar dazu? Msemen, ein marokkanischer Pfannkuchen, der schnell zum eigentlichen Star unserer Reise avancierte.
Msemen ist bekannt für seine schichtweise, blätterteigähnliche Textur und wird aus Weizenmehl, Grieß, Wasser, Salz und manchmal ein wenig Hefe hergestellt.
Während Msemen mit seiner buttrigen Köstlichkeit an eine verführerische Mischung aus Pfannkuchen, Fladenbrot und Croissant erinnert und wirklich IMMER hervorragend schmeckt, kann der Minztee durchaus seine bitteren Seiten haben.
Ja, richtig gelesen! Die traditionelle marokkanische Art, diesen Tee zuzubereiten, umfasst mehrere Schritte, in denen grüner Tee (meist Gunpowder-Tee) mit frischer Minze und reichlich Zucker versetzt wird. Lässt man den Tee jedoch zu lange ziehen, können die enthaltenen Tannine ihn bitter erscheinen lassen – ein Umstand, den wir leider zu oft erlebt haben.
Msemen ist ein beliebtes marokkanisches Fladenbrot, das vor allem zum Frühstück oder als Snack am Nachmittag zusammen mit Minztee gereicht wird.
F&B Angebot: Die Stadt ist bekannt für ihre lebhafte und abwechslungsreiche Gastronomieszene, die die marokkanische Küche in all ihrer Pracht zeigt und gleichzeitig internationale Einflüsse aufgreift.
Essenzeiten Frühstück (7:00 - 9:00 Uhr): Süß geht's gleich los zum Frühstück. Typische Gerichte sind Pfannkuchenarten wie Msemen, Baghrir und Meloui (siehe Bild unten), Brot mit Marmelade oder Honig, Joghurt, Oliven und natürlich süßer Minztee oder Kaffee. Mittag (12:30 - 14:00 Uhr): Herzhafte Mahlzeiten wie Tajine, Couscous oder gegrilltes Fleisch mit Gemüse. Viele Geschäfte und Büros schließen für eine Mittagspause.
Nachmittagstee (16:00 - 18:00 Uhr): Dabei wird süßer Minztee mit kleinen Snacks wie Gebäck oder Nüssen gereicht. Abendessen (ab 19:00 Uhr): Ähnlich wie beim Mittagessen und/ oder Suppen wie Salate. In der Regel findet das Abendessen nach dem Abendgebet statt.
Preis-Leistungsverhältnis: Insgesamt kann Marrakesch ein erschwingliches Reiseziel sein, insbesondere wenn lokale Produkte und Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. Unsere Hotels und Restaurants-Besuche waren allerdings mit europäischen Preisen vergleichbar. Cappuccino in Linz ca. 3,5 EUR Cappuccino in Marrakesch ca. 35 MAD (ca. 3,5 EUR)
Auffallend vor Ort:
Der Jemaa el-Fnaa-Platz ist ein Hotspot für Street Food und bietet eine aufregende kulinarische Erfahrung - vor allem abends!! Dann sind die Straßen gesäumt von Garküchen und Ständen.
Freitagscouscous ist eine tief verwurzelte Tradition in Marokko und gilt als DAS Nationalgericht des Landes. Freitag ist für Muslime ein heiliger Tag und es ist üblich, dass Familien sich nach dem Freitagsgebet zum Essen versammeln. An diesem Tag wird traditionell Couscous zubereitet und gemeinsam genossen. Auch in Hotels kannst du diese Erfahrung machen.
Alkohol? Viele Restaurants haben keine Alkohollizenz und bieten daher keinen Alkohol an. Dies steht im Einklang mit der muslimischen Tradition Marokkos, wo der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit oft eingeschränkt ist. Besucher finden jedoch in einigen Hotels, touristischen Einrichtungen und ausgewählten Restaurants Alkoholangebote. Es ist immer eine gute Idee, sich vor dem Besuch eines Restaurants oder Cafés zu erkundigen, ob Alkohol serviert wird.
Restaurants & Hotels in der Nähe
Das Sultana ist in einem historischen Riad untergebracht, einem traditionellen marokkanischen Stadthaus mit einem Innenhof. Das Hotel ist reich an Geschichte und Kultur. Hier kann man sich wie bei 1001 Nacht fühlen. Wem die Unterkunft zu teuer ist, kann für einen Nachmittagstee oder einem Glas Wein herkommen. Es zählt wohl zu einem der schönsten Hotels, die ich jemals gesehen habe.
Wie könnte ich dieses Szenelokal nicht erwähnen? Im Herzen der Medina von Marrakesch gelegen, in unmittelbarer Nähe zum Djemaa el Fna-Platz und anderen wichtigen Sehenswürdigkeiten, befindet sich dieses Restaurant. Seine zentrale Lage macht es leicht zugänglich und zu einem idealen Ort für eine Pause während einer Erkundungstour durch die Stadt. Das Nomad bietet eine innovative und zeitgemäße Interpretation der marokkanischen Küche. Die Speisekarte vereint traditionelle marokkanische Zutaten und Aromen mit modernen kulinarischen Techniken, um einzigartige Gerichte zu kreieren.
Nur eine Minute vom Szenelokal entfernt entdeckte ich dieses charmante Café, wo ich meine Harira-Suppe genoss. Auf der Speisekarte stehen lokale und internationale Gerichte. Geschmacklich überzeugen sie, preislich noch mehr. Coole Dachterrasse und faire Preise: I like.
Typisch marokkanische Küche auf hohem Niveau wird in La Grande Table Marocaine serviert – einem der zahlreichen Restaurants des Royal Mansour. Jeden Freitagmittag werden hier die zauberhaften Gerichte der lokalen Küche zelebriert. Als Auftakt zu den kulinarischen Genüssen bereitet eine Auswahl marokkanischer Salate den Weg für das berühmte Couscous im Royal Mansour-Stil, das in vegetarischer, Hühnchen- oder Lammvariante angeboten wird.
Das Otto besticht durch seine exzellenten alkoholfreien Cocktails und sein stilvolles Interieur. Es überzeugt rundum – und das ganz ohne Webseite oder beeindruckende Präsenz auf Instagram. Ganz zufällig sind wir darauf gestoßen und obwohl ich mir bewusst bin, dass Arancini und Oktopus keine festen Bestandteile der marokkanischen Küche sind, muss ich gestehen, dass sie das Highlight der Speisekarte waren.
Viele Unterkünfte in Marrakesch sind eher hochpreisig. Um dennoch in die einzigartige Atmosphäre einzutauchen, empfehle ich einen Besuch in einem Hammam. Das Tarabel bietet typische Hammam-Behandlungen und wohltuende Massagen in einem außergewöhnlichen Designambiente. Daneben empfehle ich auch Hammam-Behandlungen im Hotel Marrakech - Les Jardins de la Medina - Site officiel.
Wir haben uns persönlich für dieses Hotel entschieden, das außerhalb der Medina liegt. Dank des kostenlosen Hotel-Shuttles, der etwa fünfmal täglich in die Altstadt fährt, erreicht man das bunte Treiben in rund 30 Minuten. Die Lage außerhalb war ideal, um abzuschalten und die Hotelanlage mit einem tollen Frühstück, dem Fitnessstudio und der Poolanlage zu genießen. Wir können es nur empfehlen. Für diejenigen, die etwas Geld sparen möchten, empfehlen wir die Unterbringung im "Zelt" – inklusive eines 5-Sterne-Beduinen-Feelings.
Das Beldi Country Club wurde uns empfohlen und ist ein wahrer Geheimtipp, besonders für diejenigen, die in der Medina wohnen und keinen Zugang zu einem Pool haben. Für etwa 40 EUR bietet der Club einen ganztägigen Zugang zum Pool inklusive eines schmackhaften Mittagessens. Es ist ein beliebter Treffpunkt, der Entspannung und Erholung in einer idyllischen Umgebung verspricht. Hier kann man in das kühle Nass eintauchen, sich sonnen und die Seele baumeln lassen – ein idealer Ort, um Energie zu tanken und die Schönheit Marokkos in vollen Zügen zu genießen.
Kein Hotel, kein Restaurant, dafür ein richtiges Riad. Dieses Juwel liegt versteckt im Herzen des Souks und bietet trotz seiner Nähe zu den berühmten Sehenswürdigkeiten der Stadt einen ruhigen Rückzugsort. Ein Besuch hier ist eine Einladung, die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen und in die verführerische Stille und Schönheit einzutauchen, die man sonst nur aus alten Erzählungen kennt.
Mein Fazit: Ich kam wegen des Minztees. Ich fand Begeisterung in der vielfältigen Auswahl an Pfannkuchen, und wenn ich an meine Zeit in dieser Region zurückdenke, werde ich mich an die Gastfreundschaft und die filmreifen Riads erinnern.
Hinweis: Den Aufenthalt vor Ort mit Unterkunft, Eintrittsgeldern und Essen habe ich selbst bezahlt. Darauf beziehen sich meine Empfehlungen & Tipps. Dieser Artikel unterliegt keiner Kooperation.
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